Schwielochsee!

Der Schwielochsee

Der Schwielochsee gehört zu den größten natürlichen Seen der Niederlausitz. Er hat eine Länge von 10,5 km in der Nord-Süd Richtung und umfaßt eine Fläche von 11,7 km². Man unterscheidet zwischen dem Großen und dem Kleinen Schwielochsee. Der Kleine Schwielochsee hat eine Tiefe von 8-9 m und ist mit dem Großen Schwielochsee durch eine Fahrrinne, genannt der "Hals" verbunden. Der Große Schwielochsee hat eine Tiefe von bis zu 14 m.

Der Schwielochsee entstand durch die Eiszeit. Die nach Süden vordringenden Eismassen brachten Schutt und Geröll mit sich. Noch heute bezeugen Findlinge der verschiedensten Größen und Gesteinsarten ihre Herkunft aus Skandinavien.

Der See gehörte, wie viele Seen in der Region, von altersher bis 1945 zur Herrschaft Lieberose, die seit 1529 im Besitz derer von der Schulenburg war. Die Fischerei spielte in der Frühzeit die wichtigste Rolle. Eine wesentliche, wirtschaftliche Bedeutung hatte der See als Wasserweg. Die obere Spree wurde unter dem Kurfürsten mit Schleusen bis Beeskow reguliert. Seitdem gelangten Hamburger Schiffer bis in den Schwielochsee. Dieser Punkt war für den Zwischenhandel nach Cottbus sehr wichtig. Die ankommende Ware wurde durch die Bauern der umliegenden Orte mit ihren Wagen und Gespannen nach Cottbus transportiert. Teile der Lieferungen gingen auch noch weiter nach Sachsen, Böhmen und Ungarn. Viele Güter, die in Cottbus benötigt wurden, kamen über die Elbe und die Oder bis nach Goyatz.

Das Leben pulsierte auch schon in vorgeschichtlicher Zeit am Schwielochsee. Vor der Zeitwende und den ersten Jahrhunderten nach der Zeitrechnung bewohnten germanische Stämme das Gebiet. Da bei ihnen Jagd und Fischfang eine besondere Rolle spielten, siedelten sie vorrangig an Gewässern. Belegt wurde das durch eine Vielzahl von Funden.

Bereits in den zwanziger Jahren nahm der Zustrom von Wanderlustigen und Erholungssuchenden am Schwielochsee von Jahr zu Jahr immer mehr zu. 1921 bildete sich in Goyatz der Verkehrsverein Schwielochsee e.V.. Der Verein stellte 20 Ruderboote bereit und das Motorboot "Margarete" für Rundfahrten. Am 4. April 1926 wurde die aus einem ehemaligen Lagerschuppen neu hergerichtete Jugendherberge der Nutzung übergeben. Übernachtungen fanden Erholungssuchende auch bei Bauern in den Dörfern im Heu oder Stroh. Der zweite Weltkrieg unterbrach diese Entwicklung. Nach dem Krieg tauchten die ersten Zelte jedoch schnell wieder auf. Es entstanden viele private Bungalows rund um den Schwielochsee.

Nachdem viele Bürger nach 1990 ihren Urlaub zunächst in andere Gefilde der Welt verlegten, zeigt sich jetzt wieder ein stärkeres Besinnen auf die Schönheit der Heimat. Viele haben die Schwielochsee-Region wiederentdeckt.

Steffi Klopf  Wehrstapeler Straße 25    59872 Meschede